Eine aktuelle Studie im Fachjournal "Current Biology" untersuchte die Stimmproduktion bei Hauskatzen. Die Forscher fanden heraus, dass das Schnurren nicht ausschließlich durch neuronale Kontrolle entsteht, sondern auch durch aerodynamische Mechanismen im Kehlkopf.
Wie Katzen wirklich schnurren
Bisher ging man davon aus, dass das Schnurren durch rhythmische Muskelkontraktionen im Kehlkopf erzeugt wird. Die neue Studie zeigt jedoch, dass die Stimmbänder von Katzen auch ohne neuronale Signale bei niedrigen Frequenzen vibrieren können.
- Experimentelle Befunde: In isolierten Kehlköpfen von Katzen konnten Vibrationen im Schnurrbereich erzeugt werden, ohne Muskelaktivität oder Nervenimpulse.
- Aerodynamische Prozesse: Die Vibrationen entstehen durch den Luftstrom und die spezielle Anatomie der Stimmbänder.
- Anatomische Besonderheiten: Katzen besitzen Polster in den Stimmbändern, die niedrigfrequente Vibrationen erleichtern.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Schnurren durch eine Kombination aus aerodynamischen und anatomischen Faktoren entsteht, nicht nur durch aktive Muskelkontraktionen.
Bedeutung der Studie
Die Forschung liefert neue Einblicke in die Stimmproduktion von Katzen und stellt bestehende Theorien infrage. Sie zeigt, dass das Schnurren ähnlich wie andere Lautäußerungen durch aerodynamische Mechanismen erzeugt werden kann.
„Das Verständnis des Schnurrens vertieft unsere Beziehung zu diesen faszinierenden Tieren.“
Ihr Stubentiger-Team
Katzenliebhaber und ExpertenDie Studie unterstreicht die Komplexität der Katzengeräusche und könnte auch für die Veterinärmedizin von Bedeutung sein, insbesondere bei der Diagnose von Kehlkopferkrankungen.
Ausblick
Weitere Forschungen könnten untersuchen, wie diese Mechanismen bei anderen Katzenarten funktionieren und welche evolutionären Vorteile sie bieten.
Fazit
Die neuen Erkenntnisse verändern unser Verständnis vom Schnurren der Katzen grundlegend. Sie zeigen, dass es nicht nur ein Ergebnis neuronaler Prozesse ist, sondern auch von der einzigartigen Anatomie und aerodynamischen Phänomenen abhängt.
Quelle
Quelle: Current Biology – Die aerodynamischen Grundlagen des Katzenschnurrens